Es gibt viele „75 W 90“-Getriebeöle. Doch worin unterscheiden sie sich? Die vollsynthetischen Getriebeöle von Klüber Lubrication basieren auf Polyalphaolefin (PAO)-Grundölen. Sie sind speziell für die Anforderungen der Bahnindustrie entwickelt worden und enthalten keine Viskositäts-Verbesserer. Was bedeutet das? Viele handelsübliche „75 W 90“-Öle bestehen aus Grundölen, deren Viskosität mit deutlichen Anteilen von Viskositäts-Verbesserern auf Polymer-Basis eingestellt ist. Solche Produktkonzepte sind auf die Anforderungen der Automobilindustrie hin optimiert. Sie sind preisgünstig, haben aber gegenüber unserem Produktkonzept ohne Polymere einige entscheidende Nachteile. 

Wie in nachfolgendem Diagramm zu sehen ist, zeigen die Getriebeöle mit Polymeranteil bei thermischen Beanspruchung eine deutliche Alterung, was zu einer starken Veränderung der Molekülstruktur des Polymeranteils und in der Konsequenz zu einem Anstieg der Viskosität führt; das Öl wird „dicker“. Zusätzlich verändert das Öl auch seine Eigenschaften, wenn sich der Polymeranteil stark verändert. In der nachfolgenden Grafik ist die Änderung der Viskosität unter verschärfter Oxidationsbelastung dargestellt. Entsprechend den Anforderungen an CLP-Öle darf die Viskosität um maximal 6 % ansteigen, was unsere Getriebeöle erfüllen. Im Gegensatz dazu liegt der Anstieg der Viskosität bei Ölen mit Polymeranteil oft bei 15 – 20 %.

Die Viskositäts-Verbesserer auf Polymerbasis haben neben der begrenzten thermischen Stabilität auch keine hohe Scherstabilität. Wie in dem unteren Diagramm zu sehen ist, werden durch die in einem Bahngetriebe auftretenden Scherkräfte die Polymeranteile zerschert, was zu einer Reduzierung der Viskosität führt – das Öl wird „dünner“.

Die beiden unter 1. und 2. dargestellten Effekte von PolymerViskositäts-Verbesserern beeinträchtigen die Performance von Getriebeölen. Je länger sie in Verwendung sind, umso stärker verändern sie ihre Leistungsmerkmale. Je höher Ölsumpftemperatur und Scherbeanspruchung sind, umso stärker ist die Veränderung der Öle mit Viskositäts-Verbesserern. Die Ölkonzepte von Klüber Lubrication zeigen diese Nachteile nicht. 

Mit unseren Bahngetriebeölen können Sie deutlich längere Ölwechselintervalle erreichen, da sich unsere Getriebeöle in ihrer Oxidations- und Scherstabilität nicht oder nur geringfügig verändern. Unser Ziel ist die Reduzierung der Ölwechselintervalle um 50 Prozent. Das bedeutet: Sie müssen nur noch jeden zweiten Ölwechsel durchführen. Wir begleiten diesen Prozess mit Gebrauchtöl-Analysen, um Ihnen die höchstmögliche Sicherheit zu geben. 
Das bedeutet für sie geringere Getriebeölkosten, Einsparung an Arbeitszeit und aufgrund der verringerten Anzahl an Ölwechseln eine höhere Verfügbarkeit ihrer Züge. 

Klübersynth LEG 4 75 W 90 ist das Bahngetriebeöl, das auf der neuesten Technologie von Klüber Lubrication basiert. Es zeichnet sich durch die Kombination synthetischer Grundöle mit einem einzigartigen Additiv-System aus. Aufgrund des bis zu 30 Prozent niedrigeren Reibwertes kann die Ölsumpftemperatur signifikant gesenkt werden, was zu einer reduzierten Beanspruchung des Getriebes führt. Durch die exzellenten Tieftemperaturmerkmale (Pourpoint < – 60 °C) erreichen Sie mit Klübersynth LEG 4 75 W 90 im Vergleich zu normalen synthetischen Getriebeölen ein niedriges Anlaufmoment bei tiefen Umgebungstemperaturen und gleichzeitigem Schutz der geschmierten Komponenten. Deshalb empfiehlt sich Klübersynth LEG 4 75 W 90 besonders für klimatische Bedingungen von unter – 40 °C, es zeigt aber auch bei Betriebstemperatur eine exzellente Performance.