Swissrail Industry Association / mar 30.08.2022

Nachhaltige Klimatisierungslösungen von Merak

Klimaschutz und die Notwendigkeit nachhaltiger Lösungen bilden zwei zentrale Entwicklungen der letzten Jahre – auch in der Schienenindustrie.

Der Eisenbahnsektor und insbesondere die HVAC-Systeme ("Heating, Ventilation and Air Conditioning") bilden hier keine Ausnahme. HVAC-Systeme sind für bis zu 30 % des Gesamtenergieverbrauchs von Schienenfahrzeugen verantwortlich und tragen entscheidend dazu bei, den Schienenverkehr komfortabel, attraktiv und sicher zu machen – besonders während der COVID-Pandemie.

Verordnungen zum Klimaschutz, wie die Kigali-Änderung des Montrealer Protokolls und die F-Gas-Verordnung in Europa, haben einen signifikanten Einfluss auf den schrittweisen Ausstieg aus synthetischen Kältemitteln (HFKW). Die Entwicklung umweltfreundlicher HVAC-Systeme wird durch die Verordnungen gefördert, was die Knorr-Bremse Marke Merak bei der Entwicklung von green[air]-Technologien bekräftigt. 

Besonders die Verwendung alternativer Kältemittel könnte das Erderwärmungspotenzial einer HVAC-Anlage aufgrund der Beschaffenheit des Kältemittels erheblich verringern. 

Merak hat bereits 2009 mit der Erforschung alternativer Kältemittel begonnen. Von Anfang an mit dem Fokus auf Lösungen mit sehr geringem Treibhauspotential. Somit ist ein erster Laborprototyp einer HVAC-Anlage mit CO2 als Kältemittel (Treibhauspotenzial gleich 1) entstanden. Je höher das Treibhauspotential eines Gases, desto stärker trägt es zum Treibhauseffekt bei. 2016 hat Merak ein erstes kompaktes CO2-Gerät auf der Innotrans vorgestellt und parallel in einem Feldversuch bei der DB Regio getestet. Eine Plug-and-Play-Lösung an Bord der Doppelstockzüge (DoSto) ersetzte dabei die bestehenden Klimatisierungsgeräte und damit die synthetischen Kühlmittel. Bis heute sind CO2-Klimatisierungsgeräte in mehreren Serienprojekten im Einsatz.

Zudem hat Merak frühzeitig mit der Untersuchung und Entwicklung von Geräten mit Propan (R290) als alternatives Kältemittel begonnen und als erster Klimahersteller im Markt bereits 2019 den ersten Serienauftrag mit dieser Technologie gewonnen. Propan als Kältemittel erfüllt die Anforderungen der Bahn in Bezug auf ein niedriges Treibhauspotenzial von 3, eine gute Energieeffizienz in einem breiten Temperaturbereich, ein geringes Gewicht und optimierte Kosten. Da es sich um ein entflammbares Kältemittel handelt, wird die technische Lösung mit geeigneten Massnahmen auf System- und Zugebene begleitet, um ein äquivalentes Sicherheitsniveau zur konventionellen Technologie zu erreichen. Des Weiteren ist es gelungen die Kältemittelfüllung stark zu reduzieren (70 % weniger Füllung im Vergleich zu einer traditionellen Anlage). Dies wurde auch durch eine umfassende Risikoanalyse bestätigt, die gemeinsam mit Fahrzeugherstellern, Betreibern und einer unabhängigen Bewertungsstelle durchgeführt wurde.

Die technischen Vorteile der Propantechnologie werden seit 2020 in der Eisenbahnindustrie erkannt, was zu mehreren Projektausschreibungen geführt hat, in denen Propan als bevorzugtes Kältemittel festgelegt wurde. 

Merak hat sich aktiv an diesen Prozessen beteiligt und hat mittlerweile den Zuschlag für mehrere Projekte in der DACH-Region erhalten. Die Lieferungen sind ab 2022/23 geplant. Mit den nachhaltigen Kältemitteln wird in den Projekten ein wichtiger Beitrag geleistet, den Schienenverkehr noch umweltfreundlicher zu gestalten.

 Kontaktieren Sie uns bei weiterem Interesse gerne unter: sales.ch@knorr-bremse.com

Abbildung 1: HVAC-Systeme mit natürlichen Kältemitteln wie Propan sind besonders nachhaltig.


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